Der bekannteste Aussichtspunkt (Miradouro) im Nationalpark Peneda-Gerês ist der Miradouro da Pedra Bela. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen atemberaubenden Panoramablick auf die umliegenden Berge, Täler und den Fluss Cávado. Auf dem Weg dorthin kann man die Schönheit und Anmut der Garranos (halbwilde Pferde) bewundern, die Freiheit und Unabhängigkeit verkörpern, Werte, die in der portugiesischen Kultur hochgehalten werden. Sie
zu beobachten hat etwas unheimlich Beruhigendes. Es gibt viele tolle Wanderrouten im Nationalpark, die man entweder mit einem der bekannten Apps finden kann, oder man bucht einen Guide, der einem tolle Spots und Geheimtipps verrät.
Übernachten im Nationalpark Peneda-Gerês – Oak Nature
Obwohl wir in einem kleinen Dorf wohnen, in dem es eigentlich recht ruhig zugeht, sehne ich mich im Urlaub nach stillen Orten. Ich sehne mich nach einer Ruhe, die selten geworden und schwer zu finden ist. Ich bin auf der Suche nach der reinen Essenz der Stille, die nur aus Naturgeräuschen besteht. Das Zwitschern der Vögel, das Rascheln der Blätter in den Bäumen, das Plätschern kleiner Gebirgsbäche, das Knacken und Knistern unter den Füßen, wenn man durch Eichen- und Kiefernwälder streift. Naturgeräusche, danach sehne ich mich. Die Welt da draußen ist mir zu laut. Ob offline oder online.
Das Oak Nature in Gerês scheint genau das zu sein, was ich gesucht habe. Es liegt abgelegen auf einem Hügel über dem Fluss Cávado und hat insgesamt neun Zimmer. Wir kommen am späten Nachmittag an, es ist heiß und das Oak Nature liegt so abgelegen, dass es ein bisschen an eine Motel-Szene aus einem amerikanischen Film erinnert, in dem die Protagonisten nach einer langen, anstrengenden Reise irgendwo im Nirgendwo plötzlich ein verlassenes Motel entdecken. Die schwere Holztür zur Rezeption steht einen Spalt offen, weit und breit ist niemand zu sehen, nur Musik aus irgendeinem Radio ist zu hören. Eine seltsame, aber schöne Atmosphäre. Wir warten. Zuerst passiert lange nichts, doch dann kommt uns die Empfangsdame freudestrahlend entgegen und begrüßt uns.
Die Zimmer sind so ausgerichtet, dass man das Gefühl hat, sich inmitten der alten Eichen zu befinden. Die Einrichtung ist modern und schlicht, so dass nichts von der besonderen Atmosphäre der Bäume verloren geht. Sobald man den Blick über das mächtige Blätterdach der Bäume schweifen lässt, stellt sich sofort die ersehnte Ruhe ein. Im Haus gibt es eine Sauna mit direktem Blick ins unendliche Grün, einen Whirlpool, eine Dampfsauna und einen Fitnessraum. Die Außenterrasse und der Pool sind sehr geschmackvoll gestaltet und der Blick auf den Fluss Cávado ist unbezahlbar. Am Eingang des Hotels hängt ein hübsches Holzschild, auf dem steht, dass man die Ruhe und die Natur dieses besonderen Ortes genießen und das Handy weglassen soll. Ich fand diesen Hinweis sehr schön, denn ich weiß selbst, wie sehr man von seinem Handy gefesselt sein kann und wirkliche Erholung habe ich bisher nur erfahren, wenn ich im Urlaub wirklich offline war. Oak Nature ist ein guter Ort, um Ruhe und Entspannung zu finden und ich kann sagen, nachdem ich erleben durfte, wie es sich anfühlt, den Bäumen für eine Weile so nahe zu sein, dass ich es kaum erwarten kann, wieder dorthin zu kommen.
Wandern im Nationalpark Peneda-Gerês
Am nächsten Tag wandern wir zu den sieben Lagunen von Gerês. Es ist ein einfacher und gut ausgeschilderter Wanderweg. Für den Hin- und Rückweg benötigt man knapp drei Stunden und hat dabei eine herrliche Aussicht auf die umliegende Landschaft und die Berge. In den Sommermonaten empfiehlt es sich, möglichst früh aufzubrechen, denn dann ist man mehr oder weniger für sich, und wenn es mittags am heißesten ist, ist man wieder im Hotel oder genießt ein erfrischendes Bad im Pool. In Gerês gibt es noch viel mehr zu entdecken, aber für zwei Übernachtungen mit dem Hauptziel, sich so gut wie möglich zu erholen, war die Wanderung zu den sieben Lagunen ausreichend und genau das Richtige für uns.
Essen gehen im Nationalpark Peneda-Gerês
Restaurante Cávado
Glücklicherweise bekamen wir von der Rezeptionistin des Oak Nature Hotels den Tipp, dass man im Restaurant Cávado gut vegetarisch essen könne. Also achten wir uns ohne große Erwartungen auf den Weg und wurden wieder einmal überrascht. Das Essen war wirklich gut und die Getränkealternativen waren ok. Wir haben uns für ein vegetarisches Curry und Muscheln entschieden, dazu gab es Kombucha in zwei Geschmacksrichtungen, Pfirsich und Rote Beeren. Die Bedienung war sehr aufmerksam und freundlich. Der Besuch im Restaurant Cávado rundete den sehr schönen Tag ab und wir fielen glücklich und zufrieden ins Bett.
Fazit Peneda-Gerês:
Der Peneda-Gerês Nationalpark in Portugal ist ein Muss für Naturliebhaber und Abenteurer. Mit seiner atemberaubenden Landschaft, die von majestätischen Bergen, dichten Wäldern, kristallklaren Flüssen und beeindruckenden Wasserfällen geprägt ist, bietet er eine wunderbare Kulisse für Wanderungen, Vogelbeobachtungen und andere Outdoor-Aktivitäten. Darüber hinaus ermöglicht die Ruhe und Abgeschiedenheit des Nationalparks eine wohltuende Auszeit
vom hektischen Alltag. Ein Besuch in Peneda-Gerês verspricht unvergessliche Erlebnisse in einer der schönsten und vielfältigsten Naturlandschaften Portugals. Man sollte möglichst nicht in der Hochsaison im Sommer dorthin reisen, denn dann ist es mit der Ruhe leider vorbei und aus dem gewünschten Erholungsurlaub kann schnell ein Frusturlaub werden. Wir waren Anfang Juli im Nationalpark Peneda-Gerês und haben es sehr genossen, dass noch nicht besonders viel los war.
Oak Nature
https://oaknature.pt/welcome/
Xertelo bis zu Sete Lagoas
https://www.alltrails.com/de/route/portugal/vila-real/rota-de-xertelo-e-as-7-lagoas
Restautante Cávado
https://www.instagram.com/restaurantecavado